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Reisebericht von Manfred Richter
Ehrenamtlicher Rechungsprüfer des Vereins zur Unterstützung der Child Destiny – Österreich

Seit vielen Jahren unterstützt unsere Pfadfindergruppe 31 Stadlau das Therapiezentrum der Child Destiny Foundation, wo körperlich und geistig behinderte Kinder aus den Slums in Kibera betreut werden. Sie haben dort keinen Zugang zu therapeutischen Maßnahmen, Betreuung oder wichtigen Medikamenten. Die finanziellen Mittel reichen selbst für das Notwendigste nicht aus. Gegründet wurde der Verein von Claudia Patka (einer ehemaligen GuSp Leiterin unserer Pfadfindergruppe), die im Zuge ihres Volontariats in Kenia auf die Situation aufmerksam wurde. Die Väter von behinderte Kinder in den Slums verstoßen nach der Geburt die Familien und lassen die Mütter mit all den Problemen alleine zurück. Die Mütter wissen danach in den allermeisten Fällen nicht, wie sie die Geldmittel für das tägliche Leben auftreiben können. Genau an diesen prekären Lebensumständen setzt die Hilfe der CDF an. Der österreichische Spendenverein möchte den Kindern eine angemessen Betreuung ermöglichen.

Vier Mitglieder unserer Pfadfindergruppe (Gabi / Günter / Monika / Mani) hatten Mitte Oktober die Möglichkeit das Therapiezentrum zu besuchen. Im Vorfeld starteten sie in Stadlau mit einem Spendenaufruf für Kinderkleidung, medizinisches Schutzmaterial, Spielsachen und Windeln. Das Ergebnis war überwältigend. 120 kg Material, abgepackt in vier großen Koffern, ging mit auf die Reise.

Bereits die Anfahrt zu den Slums war “herausfordernd”. Es wohnen dort ca. 1 Million Leute in sehr einfachen, selbstgebauten Blechhütten, ohne fließendem Wasser und ohne sanitäre Einrichtungen. Die Straßen (oder wie man die Verkehrswege auch immer benennen will) im Inneren sind von Schlaglöchern und Gruben geprägt. Das Therapiezentrum liegt am Rande von Kibera.

Florence und Alex, die beiden Leiter, empfingen uns sehr herzlich. Auch alle Kinder und deren Mütter waren gekommen, um uns zu begrüßen.

Nun kann man ein Therapiezentrum in den Slums nicht mit einem in Wien vergleichen…

Zwei Räume werden für die Betreuung der Kinder verwendet, eine kleine Küche, Sanitärräume und ein Büro neben einem kleinen Raum für Spezialbehandlungen runden den Gebäudekomplex ab. Alles sehr einfach eingerichtet.

Was uns sofort aufgefallen ist, war die Herzlichkeit, die uns von Allen entgegengebracht wurde. Neben einigen kulinarischen Köstlichkeiten servierte man uns auch eine eigene Torte mit dem Pfadfinder Logo. Die Leitung war von unseren mitgebrachten Geschenken sehr angetan. Im Außenbereich steht ein kleiner Garten für Bewegungstherapien zur Verfügung. Leider sind die Geräte nicht alle überdacht und für den Ausbau des Wellblechdachs fehlen die finanziellen Mittel.

Wir durften Sträucher pflanzen und zuletzt wurde uns noch von allen Müttern ein Lied vorgesungen. Die zwei Stunden, die wir dort verbracht haben, waren für mich sehr einprägsam und haben mich auch sehr nachdenklich gemacht. Mehrmals habe ich bei mir gedacht “Gott sei Dank leben wir in Österreich” und “mit welchen einfachen Mitteln kann man diesen Menschen eine Freude machen”.

Ich bin nun noch mehr überzeugt, dass jeder gespendete Euro für das Therapiezentrum in Kibera sinnvoll eingesetzt ist. Gleichzeitig weiß ich auch, dass das Zentrum ohne Hilfe aus Österreich nicht überleben könnte. Vor Ort wird diesen Menschen kaum geholfen und in den Slums herrschen “eigene Gesetze”…

Im Zuge des sozialESsens (29.01.23) werden wir neuerlich eine Sammelaktion für “unsere Freunde” in Kenia starten, um sie beim Ausbau ihres Wellblechdachs finanziell zu unterstützen.

Manfred Richter

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