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Am 17. August erreichte Claudia die Nachricht von Florence, dass sie am nächsten Tag unter Vorsichtsmaßnahmen das Tageszentrum in Kibera wieder aufsperren werden. Fast zwei Wochen lang hatten wir unser Zentrum geschlossen, denn in Kenia fanden die Präsidentschaftswahlen statt.

Während dieser Zeit hat das ganze Land wochenlang unter großer Anspannung den Atem angehalten, das öffentliche Leben stand still und wer konnte, hat so viel Zeit wie möglich zu Hause verbracht.

In der Vergangenheit waren die Präsidentschaftswahlen in Kenia mit Ungereimtheiten und Gewalt verbunden. Ängstlich erinnern sich viele Kenianer*innen an die Ausschreitungen im Jahr 2012, die mehrere hunderte Tote forderten. Auch bei der letzten Wahl vor fünf Jahren kam es zu teils gewalttätigen Protesten, nachdem das Ergebnis als ungültig erklärt wurde und eine Neuwahl stattfinden musste.

Wie es in der aktuellen Wahl weitergehen wird, werden die nächsten Wochen zeigen, denn auch diesmal war der knappe Wahlausgang mit Ungereimtheiten verknüpft. So ergaben die Prozentzahlen bei den Ergebnissen insgesamt mehr als 100 %. Trotzdem wurde William Ruto, ehemaliger Vizepräsident, vom Leiter der Wahlkommission als Wahlsieger erklärt. Da vier von sieben Mitglieder der Wahlkommission dieses Ergebnis aber nicht unterzeichneten und der Oppositionsführer Raila Odinga Zweifel an der ordnungsgemäßen Auszählung hat, will er das Ergebnis anfechten. Ein Urteil vom Obersten Gerichtshof wird am 5. September erwartet.

Bisher sind die Proteste noch friedlich und wir hoffen sehr, dass es dabei bleibt! 🙏🏾

Weiterführende Links zu dem Thema:

https://www.tagesschau.de/ausland/afrika/kenia-wahl-odinga-101.html

https://www.bbc.com/news/world-africa-62599219

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